„Warum, Doktor? Was ist passiert?“ Meine Brust pochte heftig.
Und dann kamen die Worte, die meine Welt erschütterten …
„Ihr Mann ist nicht der leibliche Vater Ihres Sohnes.“
„Das ist unmöglich!“, schrie ich fast. „Ich war immer treu. Ich hatte nie jemand anderen!“
Der Arzt holte tief Luft:
„Ja, aber das Seltsamste ist: Sie sind auch nicht seine leibliche Mutter.“
Alles verschwamm vor meinen Augen. Ich konnte es nicht verstehen.
„Was meinen Sie? Wie ist das möglich?“
„Genau das müssen wir herausfinden“, erklärte er. „Wir wiederholen die Tests, um Fehler auszuschließen. Dann überprüfen wir die Krankenhausunterlagen.“
Wir wiederholten den DNA-Test. Das Ergebnis war dasselbe. Zwei Wochen lang war ich wie benebelt. Mein Mann schwieg und sah mich misstrauisch an, und ich weinte nachts und hielt meinen Sohn fest im Arm.
Wir begannen mit der Untersuchung. Wir durchsuchten alte Dokumente und suchten nach Ärzten und Krankenschwestern, die damals dort arbeiteten. Viele waren verschwunden, doch Stück für Stück kam die Wahrheit ans Licht.
Zwei Monate später erfuhren wir:
In unserer Entbindungsstation hatte es tatsächlich einen Babytausch gegeben. Unser leibliches Kind war irrtümlich einer anderen Familie gegeben worden, und wir bekamen das Kind einer anderen Person.
Das Schlimmste war, dass solche Vorfälle in diesem Krankenhaus schon mehr als einmal vorgekommen waren. Die Leitung vertuschte die Fehler, doch wir entdeckten die Beweise.
Ich wusste nicht mehr, wie ich leben sollte. Der Sohn, den ich von ganzem Herzen liebte, war nicht mehr mein Fleisch und Blut. Aber er war immer noch mein Kind.
Mein Mann brauchte Zeit, um das zu akzeptieren.
Und irgendwo da draußen existierte unser leibliches Kind – vielleicht auch von Fremden aufgezogen.
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