„Tato, hilf mir!” Emilys kleine Fäuste schlugen schwach gegen die getönte Scheibe, und ihr gelbes Kleid war bereits schweißnass. Die Sommersonne hatte den Luxuswagen in einen Glutofen verwandelt. Ihr Atem ging stoßweise, ihre Lippen zitterten, als sie nach jemandem – irgendjemandem – schrie, der sie hören sollte.
Nur wenige Minuten zuvor war ihre Stiefmutter Vanessa ausgestiegen und in ihren High Heels die Marmorauffahrt entlanggetapst. Sie schloss die Tür mit einem achtlosen Drehen der Fernbedienung und betrat die Villa, ohne sich noch einmal umzudrehen. Für einen Fremden hätte es wie Vergessenheit gewirkt. Doch Emily kannte die Wahrheit – Vanessa hatte sie auf dem Rücksitz gesehen, sie weinen gehört i trotzdem war sie gegangen.
Auf der Veranda trug Maria, das Hausmädchen, einen Korb mit Wäsche. Zuerst dachte sie, das leise Klopfen sei Einbildung. Dann drehte sie sich um und erstarrte. Emily, deren Gesicht tränenüberströmt war, drückte sie gegen die heiße Scheibe, ihre Hände wild um sich schlagend. „Emilia!” Maria schrie und Ließ den Korb upadła. Sie zerte am Türgriff, doch der Wagen blieb stehen. Panik packte sie. „Bleib bei mir, Liebling. Mach die Augen nicht zu!”
Sie hämmerte gegen das Fenster, das Leder knackte, als sie versuchte, es mit den Fäusten einzuschlagen. „Ma’am! Schlüssel!“, rief sie zum Haus. Keine Antwort. Nur Stille. Marias Knöchel bluteten, aber das Fenster hielt. Emilys Schluchzen ließ nach, und ihr Körper sackte gegen den Stuhl.
In diesem Moment durchschnitt das Dröhnen eines Motors die Luft. Eine silberne Limousine bog in die Einfahrt ein. Richard Lawson, Millionär und Emilys Vater, stieg in seinem maßgeschneiderten marineblauen Anzug aus. Er erstarrte angesichts des Chaos. Maria schrie, und Emily schnappte im verschlossenen Auto nach Luft.
„Was zum Teufel ist hier los?“, donnerte Richard und rannte los.
„Sie ist eingesperrt! Sie kann nicht atmen!“, schrie Maria.
Richards Gesicht wurde trocken, als er die entsetzten Augen seiner Tochter sah. Er hämmerte mit den Fäusten gegen das Fenster. „Emily, Papa ist da! Warte mal!“ Doch das Auto blieb verschlossen.
„Wo sind die Schlüssel?“, fragte Richard.
Marias Stimme brach. Sie – Vanessa – führte sie hinein. „Sie kommt nicht.“
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