Der Hund befreite sich aus dem Griff des Polizisten und stürzte sich heftig auf seinen Herrn, als hätte er zwölf Jahre lang versucht, sich von ihm zu trennen.
Sie fiel ihm in die Arme, riss ihn um, und zum ersten Mal seit Jahren spürte der Gefangene weder die Kälte noch die Last seiner Ketten. Nur Wärme.
Er umarmte den Hund fest und vergrub sein Gesicht in seinem dichten Fell. Tränen, die er all die Jahre nicht hatte vergießen können, flossen in Strömen.
Er weinte laut und schamlos wie ein Kind, und der Hund winselte leise, als wüsste auch er, dass ihre Zeit knapp war.
„Du bist mein Mädchen … meine Treue …“, flüsterte er und drückte sie noch fester an sich. „Was wirst du ohne mich tun? …“
Seine Hände zitterten; er streichelte ihren Rücken, immer und immer wieder, als versuchte er, sich jedes Detail einzuprägen. Der Hund sah ihn mit hingebungsvollen Augen an.
„Verzeih mir … dass ich dich allein gelassen habe“, sagte er heiser und brach. „Ich konnte die Wahrheit nicht beweisen … aber du hast mich immer gebraucht.“
Die Wärter standen still, viele schauten weg. Selbst die Härtesten unter ihnen konnten nicht gleichgültig bleiben: Vor ihnen stand kein Verbrecher, sondern ein Mann, der in den letzten Minuten seines Lebens das Einzige auf der Welt in seinen Händen hielt.
Er sah den Wärter an und sagte mit brechender Stimme:
„Pass auf sie auf …“
Er bat den Wärter, sie nach Hause zu bringen, und versprach, sich nicht zu widersetzen und seine Strafe zu akzeptieren.
In diesem Moment wurde die Stille unerträglich. Der Hund bellte erneut, scharf und laut, als protestiere er gegen das, was geschehen würde.
Und der Gefangene umarmte sie noch einmal, so fest, wie es nur ein Mensch kann, und verabschiedete sich für immer.
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