Die Ergebnisse waren beeindruckend: Die vollständige Entfernung des Tumors und des umgebenden Gewebes, auch radikale Resektion genannt, wurde bei 83 Patienten (73 %) mittels minimalinvasiver Chirurgie und bei 76 Patienten (69 %) mittels eines traditionellen Langschnittverfahrens durchgeführt. Die Ergebnisse beider Gruppen waren vergleichbar und zeigten erstmals, dass die minimalinvasive distale Pankreatektomie eine sinnvolle Operationsoption für Patienten mit resektablem Bauchspeicheldrüsenkrebs darstellt. Diese wichtige Entdeckung stellt einen Wendepunkt in der Behandlung von Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs im Frühstadium dar und bietet ihnen eine sichere und wirksame Alternative zur offenen Operation.Die Auswirkungen nach der Operation
Postoperativ zeigte sich ein kleiner Unterschied in der Anzahl der während der Operation entfernten Lymphknoten. In der minimalinvasiven Gruppe wurden durchschnittlich 22 Lymphknoten entfernt, in der offen operierten Gruppe waren es 23. Wichtig ist, dass für eine erfolgreiche distale Pankreatektomie mindestens 13 Lymphknoten entfernt werden müssen. Die intraperitoneale Rezidivrate, also die Rückkehr des Tumors in die Bauchhöhle, lag in der minimalinvasiven Gruppe bei 41 % und in der offen operierten Gruppe bei 38 %.
Professor Moh’d Abu Hilal, Direktor der Abteilung für Allgemeinchirurgie und der Abteilung für Hepatobiliäre-Pankreaschirurgie, Roboterchirurgie und minimalinvasive Chirurgie an der Fondazione Poliambulanza in Brescia, begrüßte die Ergebnisse der Studie mit Begeisterung. Er betonte, dass die Chirurgie in den letzten zwanzig Jahren insbesondere dank der Einführung minimalinvasiver Techniken bedeutende Fortschritte gemacht habe. Diese neue Entdeckung bestätige, dass die minimalinvasive distale Pankreatektomie genauso effektiv sei wie eine offene Operation und so Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs mehr Behandlungsmöglichkeiten biete.
Die positiven Auswirkungen dieser Entdeckung wirken sich auch auf das allgemeine Wohlbefinden der Patienten aus, da bei minimalinvasiven Eingriffen das Risiko schwerwiegender Komplikationen geringer ist als bei offenen Verfahren. Darüber hinaus profitieren Patienten, die sich einem minimalinvasiven Eingriff unterziehen, von einer schnelleren Genesung, sodass sie ihre täglichen Aktivitäten wieder aufnehmen und ihre Lebensqualität nach der Operation verbessern können.Die Diploma-Studie ist nur der Anfang eines Forschungsprojekts, das mehr Informationen und Erkenntnisse zu dieser innovativen Operationstechnik liefern soll. Die Forscher werden die an der Studie teilnehmenden Patienten weiter beobachten, um die Ergebnisse nach drei und fünf Jahren zu vergleichen. Darüber hinaus werden weitere Analysen der im Rahmen der Studie gesammelten Proben durchgeführt, um festzustellen, ob bei einer distalen Pankreatektomie eine Milzentfernung notwendig ist. Weitere Studien werden zudem durchgeführt, um die Ergebnisse minimalinvasiver laparoskopischer und roboterassistierter Operationstechniken zu vergleichen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Weiterentwicklung minimalinvasiver Operationstechniken Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs im Frühstadium erhebliche Chancen bietet. Die Diploma-Studie zeigte, dass die minimalinvasive distale Pankreatektomie genauso effektiv ist wie eine offene Operation und eine wertvolle Alternative zur Behandlung dieser Erkrankung darstellt. Diese Entdeckung ermöglicht Patienten eine schnellere Genesung und ein geringeres Komplikationsrisiko, was ihre Lebensqualität langfristig verbessert. Laufende Forschung und neue Erkenntnisse in der chirurgischen Onkologie versprechen zusätzliche Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs und verbessern deren klinische Ergebnisse.
